Bei der Feuerwehr Neuzeug-Sierninghofen stellten sich die ersten drei Atemschutzträger dem neu eingeführten Fitnesscheck, auch Finnentest genannt. Die Probanden in Neuzeug waren Kommandant Stellvertreter Markus Hofstödter, Atemschutzwart Ewald Rolinek und Jugendbetreuer Lukas Infanger.
Der Atemschutzleistungstest dient der Feststellung der körperlichen Eignung der Atemschutzgeräteträger. Ziel ist die Feststellung der Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Motorik, Koordinationsvermögen unter Belastung etc.) sowie eine Selbstreflexion der eigenen Fitness anhand vorgegebener Belastungsübungen.
Neben der gesundheitlichen Eignung ist der positiv absolvierte Atemschutz-Leistungstest eine wesentliche Voraussetzung für das Tragen von „schwerem“ Atemschutz. Es handelt sich dabei um einen genormten und wissenschaftlich evaluierten Mindeststandard-Leistungstest für Atemschutzgeräteträger in kompletter persönlicher Schutzausrüstung über 5 Stationen. Die Anforderungen sind für Frauen und Männer gleich.
Für den Test hat jeder Atemschutzgeräteträger 14,5 Minuten und eine Füllung des Pressluftatmers Zeit. Wird eine Station schneller absolviert als vorgegeben, verbleibt die Restzeit als Pause bis zum Start der nächsten Übung.
Die Stationen sind:
Fazit der Teilnehmer:
Nach anfänglicher Skepsis sind nach Durchführung des Tests die Teilnehmer positiv diesem gegenüber eingestellt. Nachdem der Test auch als Übung für den Geräteträger zu werten ist, wird neben dem Fitness Check auch der Umgang mit dem Gerät wieder beübt.
Grundsätzlich eine gut durchdachte Anordnung von realitätsnahen Szenarien welche Aufschluss über die subjektive, individuelle Leistungsfähigkeit des AS Geräteträgers gibt. Diese Info ist für den AS Wart bzw. Kommandanten genauso wie für den AS Träger selbst, sehr nützlich und interessant.
Die einzelnen Stationen waren für den angetretenen Trupp ohne große Probleme zu bewältigen. Vorausgesetzt ist natürlich eine gewisse körperliche Grundkondition. Ohne diese stellen die eng aneinander liegenden Stationen, unter Zeitdruck bzw. ohne fix einkalkulierte Pause, sicherlich eine Herausforderung dar, der (vorerst)realistisch gesehen nicht jeder AS Träger gewachsen sein wird. Viele Fehlinformationen diesbezüglich erzeugen bei dem einen oder anderen Kameraden Versagensängste und Irritationen. Machbar,- und trainierbar ist der Test auf alle Fälle. Man muss sich dafür viel Zeit nehmen und sich eventuell auch über die Zusammenstellung des zum Test anzutretenden Trupps, Gedanken machen. Die Durchführung der Testläufe sollte in einem kleinen Rahmen (ein AS Trupp sowie ein Testleiter)stattfinden um sich die notwendige Zeit für Erklärungen, Reflexionen und Evaluierungen nehmen zu können.
Die zeitliche Komponente, bezogen auf Vor,- und Nachbereitungsarbeiten sowie den zusätzlichen administrativen Aufwand, sollte anfangs nicht unterschätzt werden. Für den ohnehin bereits dicht gedrängten Alltag einer modernen, schlagkräftigen Freiwilligen Feuerwehr stellt der Finnentest sicherlich eine zusätzliche Herausforderung dar.